Bio-Erdgas, Synthetisches Erdgas aus Holz
Erneuerbare Energie wird immer wichtiger, vor allem aus lokal verfügbaren Biomassenressourcen.
Das Methan aus Holz (MaH)-Verfahren erzeugt aus Holz und holzähnlichen Stoffen ein hochwertiges Bio- SNG (Synthetic Natural Gas from Biomass). Ein bestehendes Erdgasnetz kann für Transport und Speicherung genutzt werden.
Bio-SNG durch Methanierung von Holzgas
Beim "Methan-aus-Holz"-Verfahren wird aufbereitetes Holz mittels Wirbelschichtvergasung zu einem stickstoffarmen 'Holzgas' umgesetzt. Dieses wird so gereinigt, dass die Abscheidung schwefelhaltiger Verbindungen und schwerer Teere grösstmöglich ist. Im Anschluss werden die Hauptkomponenten des gereinigten Gases (Wasserstoff und Kohlenmonoxid) in einem katalytischen Wirbelschichtreaktor zu Methan umgesetzt (Methanierung).
Vom erhaltenen Gasgemisch werden Kohlendioxid, Wasserstoff und Wasserdampf abgetrennt. Wasserstoff wird der Methanierung zurückgeführt, Kohlendioxid kann im Prozess wiederverwendet werden.
Als Produkt wird ein einspeisefähiges Methangas (Bio-SNG, Synthetic Natural Gas) erhalten, das entsprechend der lokal geforderten Erdgasqualität im Gasnetz weiter konditioniert wird.
Nutzung von Bio-SNG
Bio-SNG ist nach einer Konditionierung gemäss der geforderten Erdgasqualität ins lokale Erdgasnetz einspeisbar. Der Betrieb einer Erdgastankstelle in Anlagennähe ist ebenfalls möglich.
Das Methan aus Holz (MaH)-Verfahren wurde gemeinsam mit verschiedenen Hochschulen an den Start gebracht und eine Anlage mit 1 MW-Leistung konnte durch CTU erfolgreich ausgelegt, erstellt und betrieben werden.
Methan aus Holz (MaH)-Verfahren im Einsatz
Das "Methan-aus-Holz"-Verfahren ist eine Weltneuheit und ein in Europa weit beachtetes Verfahren.
CTU ist es in Zusammenarbeit mit dem Paul-Scherer-Institut und österreichischen Partnern gelungen, im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes eine 1 MW Pilotanlage erfolgreich zu erstellen und zu betreiben. Die Ergebnisse haben bewiesen, dass die Technologie nach einem Scale-up auch für eine grosstechnische Anwendung einsetzbar ist.
Das MaH-Verfahren wird im technischen Massstab ab einer Leistung von 20 MW interessant.